Die Schwierigkeit beim Grahamgebäck ist es, Grahamschrot zu bekommen. Bei mir dauerte es über 10 Jahre (20?!), bis der erste Wunsch, selbst Grahamweckerl zu backen realisiert werden konnte. Damals habe ich mich erkundigt, was das Besondere an “Graham” ist und las, dass es sich um einfachen Weizenschrot handelt. Brav habe ich also bisher Weizenschrot verbacken, doch niemals wurde daraus annähernd das, was man bei uns als Grahamgebäck bekommt.
Beim letzten Mehleinkauf in der Mühle um’s Eck wurde ich auf einige Produkte im Sortiment aufmerksam gemacht. Heimische Sonnenblumenkerne, heimischer Leinsamen und – das ließ mein Herz endgültig höher schlagen – Grahamschrot. Alle drei landeten im Einkaufskorb und ich wurde auch noch aufgeklärt, was es wirklich mit diesem Schrot auf sich hat.
Grahamschrot ist gequetschter Weizen, Weizenschrot ist gemahlener Weizen. So einfach ist das. Und auch ganz klar, wenn man sich die beiden ansieht. Auf einer anderen Seite habe ich gelesen, dass man nur selten und eher in kleinen Mühlen dieses Grahamschrot erhält. Hab’ ich ein Glück!
Ran an die ersten selbstgemachten Grahamweckerl meines Lebens!
Grahamweckerl
Vorteig 100 g Weizenmehl T700 70 g Wasser 2 g frische Germ Alle Zutaten vermischen, bei Zimmertemperatur ca. 4 Stunden reifen lassen.
Brühstück 30 g Grahamschrot 110 g kochendes Wasser Zutaten gut miteinander vermischen, abgedeckt abkühlen lassen.
Hauptteig Vorteig Brühstück 130 g Grahamschrot 290 g Weizenmehl T700 60 g Sojadrink / Milch 220 g Wasser 13 g Salz 13 g Germ 1 TL Honig 7 g Butter
Alle Zutaten in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und in ca. 10 min. zu einem glatten Teig auskneten. Der Teig ist weich und leicht klebrig. Zu einer Kugel formen und ca. 1 Stunde bei Zimmertemperatur gehen lassen. Aus der Schüssel nehmen, in Portionen teilen (ca. 80 g) und zu den typischen Grahamweckerln formen. Dazu eine ovale Teigplatte ausrollen, die mit der rechten Hand vom oberen Teigende her straff eingerollt wird. Die linke Hand zieht am anderen Teigende ein wenig dagegen. Das fertige Stangerl unter beiden Händen kurz rollen, damit die Teiglagen verbunden sind und das Stangerl eine gleichmäßige Form bekommt.
Auf bemehltem Leinen mit der Oberseite nach unten zuerst etwa 45 min. gehen lassen, dann umdrehen und auf Backpapier (Karton als Backschieber daruntergeben) setzen. Abgedeckt weitere 15 min. gehen lassen.
In der Zwischenzeit das Backrohr mit eingeschobenem Backblech auf 250°C aufheizen. Weckerl einschießen, Temperaturregler auf 190°C stellen und mit Dampf ca. 15-20 min. backen. Ca. 5 Minuten vor Backende die Ofentüre vorsichtig öffnen und den Dampf entweichen lassen.
Vom Kneten des Hauptteiges bis zum Herausnehmen aus dem Ofen vergehen etwa 2,5 Stunden. Nach weiteren 15 Minuten ist das Gebäck abgekühlt und zum Genuss bereit!
Grahamsemmerl oder andere Gebäckformen sind auch eine gute Idee. Für Semmerl könnte der Teig eine Spur fester sein, also etwas weniger Wasser verwenden. Mehr zur Semmel gibt es hier und hier auf meinem Blog.
Bei mir standen am “Tag des ersten Grahamweckerls” auch die Roggen-Sauerteigspitz wieder am Backprogramm. Schaut nochmal rein ins Rezept, ich habe eine Bild-Anleitung für das Formen der Spitze eingefügt. So kann man auch etwas weichere Teige gut handhaben.
Ofenfrisches Gebäck ist etwas Herrliches!
Guten Morgen! Ganz lieben Dank für die so sorgfältige und auch schnelle Antwort, die mir sehr weiterhilft: Mittlerweile habe ich sog. Grahamschrot bestellt, der aber wohl kein wirklicher ist, sondern eben Weizenschrot, aber immerhin. Auch der ist nicht leicht zu bekommen. Es wird noch ein bisserl dauern, bis ich die Grahamweckerl backe, aber ich werde dann gerne hier schreiben, wie sie geworden sind. Auf den Blog werde ich dann auch noch schauen - danke für den Link! Liebe Grüße zurück!
Schönen Abend! Die Rezepte werden direkt vom meinem Blog auf meine Website übernommen, scheinbar ist hier ein Teil des Textes verlorengegangen.
Nach dem Formen der Stangerl geht es so weiter:
Auf bemehltem Leinen mit der Oberseite nach unten zuerst 45 min. gehen lassen, dann umdrehen und auf Backpapier (Karton als Backschieber daruntergeben) setzen. Abgedeckt weitere 15 min. gehen lassen.
In der Zwischenzeit das Backrohr mit eingeschobenem Backblech auf 250 Grad aufheizen. Die Weckerl mit dem Backpapier einschieben, Temperaturregler auf 190 Grad stellen und mit Dampf ca. 15-20 min. Backen. Ca. 5 min vor Backende den Dampf entweichen lassen.
Gerne auch meinen Blog besuchen für dieses und weitere Backrezepte!
Liebe Grüße
Heidi
https://wordpress.com/post/foodcoachat.wordpress.com/8121
Guten Tag! Ich freue mich sehr, das Rezept gefunden zu haben. Sehr interessant auch der Kommentar zum echten Grahamschrot, der leider nirgends zu finden ist. Aber - bitte: Ich kann es mir zwar ungefähr vorstellen, aber vielleicht jemand anderer nicht: Was passiert nach dem Formen der Weckerl? Wie lange ist die Stückgare? Wie hoch ist die Backtemperatur? Wie lange bleiben die Weckerl im Ofen? Wird geschwadaet? Vielen Dank und besten Gruß!